Kurt Soltau

Kurt Soltau war als Zauberkünstler und Zaubergerätehändler in der ehemaligen DDR sehr bekannt. Geboren wurde er am 8. Oktober 1923 in Annaberg-Buchholz, verstorben ist er am 31. Januar 1995. Als Sohn des Uhrmachermeisters Richard Soltau erlernte er das Handwerk des Tischlers. Nach dem Zweiten Weltkrieg machte er den Meistertitel in seinem Beruf, er gründete eine Tischlerwerkstatt in der Frohnauer Gasse. In den Quellen wird berichtet, dass er durch den Annaberger Zauberkünstler Jonny Jonra im Jahr 1949 erstmals mit der Zauberkunst in Kontakt kam. Jonra ließ sich bei Kurt Soltau eine Hasenwanderung anfertigen. Dieser Künstler war wohl auch dafür verantwortlich, dass Kurt Soltau im Dezember 1953 sein Zaubergeschäft „Zauber- Soltau“ in den Räumen der Frohnauer Gasse 6 eröffnete. Jonra ermutigte ihn zur Entwicklung weiterer Zauberapparate. Im Sommer 1958 zog man um in die Große Kirchgasse 10 wobei seine Frau Ilse den Versand und die Büroarbeiten übernahm. Bekannt geworden ist er auch mit seinen 4 Zauberkästen.

Sehr erstaunt war ich beim Zusammentragen der Informationen darüber, dass Kurt Soltau trotz teilweise schwerer Probleme bei der Beschaffung von Material zeitweise 500 verschiedene Artikel im Sortiment hatte. In seiner Kundenkartei hatte er bis zu 3000 Kunden weltweit. So belieferte er zum Beispiel den Staatszirkus von Polen und der damaligen Sowjetunion. Ein Verkaufshit waren seine drei Zauberkästen, zu finden im Spielzeughandel und die Zaubertinte „Blue Magic Ink“, mit dieser Tinte belieferte er die Theater in der DDR. Zwischen 1965 und 1980 arbeitete er auch mit Zauberfirmen in Deutschland (BRD) und Österreich zusammen. Er war sehr kreativ und verbesserte viele bekannte Requisiten, zudem brachte er auch eigene Ideen auf den Markt.

Dazu zählt der Seiltrick „Smaragd“, das Münzen-Kunststück „Lavendel“, die Trickaugenbinde „Maja- Binde“, seine originale Eisfabrikation, die Kartenverwandlung „Indian Ink“, den Blumentrick „Color Fleur“ und eine Seilvase mit abnehmbarem Boden. Als Zauberkünstler zeigte er immer wieder seine Flaschenwanderung und eine patentierte Fluchtkiste die sogar Kalanag bei ihm kaufte. Kurt Soltau war einer der Gründer des „Magischen Zirkels“ der DDR, Gruppe Annaberg, im Jahr 1961. Sein Geschäft bestand bis ins Jahr 1988. Am 9. Februar 2006 verstarb seine Frau Ilse im Alter von 81 Jahren. Kurt Soltau wird den Annabergern sicherlich als „Original“ mit seiner Dohle Jack noch lange in Erinnerung bleiben.