Laterna Magica
Als Zeitraum für die Erfindung der „Laterna Magica“ gilt das 17. Jahrhundert.
Allerdings gab es schon im 15. Jahrhundert Geräte, die Silhouetten produzierten, allerdings ohne Linsen.
Johannes de Fontana (1395 – 1455) experimentierte um 1420 mit dieser frühen Form der Projektion eines Bildträgers. Der Apparat verwendet einen konkaven Spiegel hinter einer Lichtquelle, um das Licht durch eine kleine rechteckige Glasscheibe und weiter in einer Linse an der Vorderseite des Apparats zu lenken. Als Vorläufer der Laterna Magica gilt ein Apparat von Athanasius Kirchner (1602 – 1680), betitelt als „Smicroscopium parastaticum“. Beschrieben hat er dieses Gerät in seinem Buch „Ars magna lucis et umbrae“ aus dem Jahr 1671. Als alleinigen Erfinder kann man wohl niemanden klar ausmachen, aber viele Mathematiker und Gelehrte haben dazu beigetragen, dass die Laterna Magica beim Publikum sehr beliebt war. So ist auch der Name Christiaan Huygens (1629 – 1695) zu nennen, denn er hat sich als Astronom, Mathematiker und Physiker u.a. mit der Wellentheorie des Lichts beschäftigt. Er konstruierte die ersten Pendeluhren und verbesserte Teleskope, mit denen wichtige astronomische Entdeckungen gemacht wurden. Er beschäftigte sich mit Linsen und deren Schärfe und konnte somit die Bildschärfe bei der Laterna Magica wesentlich verbessern.
Beispiel einer Laterna Magica
Das Wort „Laterna Magica“, auch „Skioptikon“ genannt, kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „Zauberlaterne“. Es entwickelte sich bis ins 19. Jahrhundert zum Massenmedium. Der dänische Mathematiker Thomas Rasmussen Walgenstein (1627 – 1681) gilt als derjenige, der auf seinen vielen Reisen durch Europa die Laterna Magica bekannt gemacht hat und gilt als Namensgeber. Er verbesserte um 1662 den Apparat dadurch, dass er die Leuchtkammer verkleinerte und auswechselbare Bilderplatten einführte. Ludwig Döbler(1801 – 1864) war auch Wissenschaftler und erzeugte mit Hilfe eines ähnlichen Apparates, einem Phantaskop, bewegte Bilder. Als Sammler dieser Apparate wurde Derrick Speight (1926 – 2009) bekannt. Mit der Erfindung des Kinematographen verlor die Produktionskunst Ende des 19. Jahrhunderts ihre Bedeutung. Die Laterna Magica war aber weiterhin im Privatbereich, vor allem bei Kindern, ein beliebtes Gerät und man konnte es mit mehreren bunten Glasbildern erwerben.
Information
Der gesamte Text ist Eigentum des Autors und darf weder komplett, noch in Auszügen, verwendet werden.
Der Urheber der drei Fotos ist der Fotograf mit dem Namen Fae talk.
Das Foto ist unter der Creative-Commons-Lizenz lizensiert.
https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.en