Die Familie Basch

Aus der Werbung der Familie Basch
In der Familie Basch hat sich das Zauberkunst-Hobby vom Vater, der sich schon als Zauberkünstler betätigt hat, auf die Söhne übertragen. Die Söhne zeigten in ihren Vorstellungen hauptsächlich Kunststücke im alten Stil, mit prunkvollen Zauberapparaten. Sie haben damit viel Geld verdient, auch deshalb, weil die deutsche Landbevölkerung die moderneren Zaubervorstellungen eines Bosco, Frickel und Hofzinser nicht kannten. Nach Willmann Basch war der älteste Bruder, Wilhelm Basch, der bedeutendste. Von ihm gibt es aber sehr wenig zu berichten. Er war wohl eine Zeit lang bei dem Schausteller Mehl, dem Vater Mellinis, als Gehilfe beschäftigt, bevor er sich selbstständig machte.
Friedrich Josef Basch, der Zweitälteste der Brüder, bereiste die europäischen Länder, vornehmlich die Niederlande. Er wurde dort sehr bekannt. In Helsinki zeigte er 1869 u.a. ein Kunststück mit einem sprechenden Kopf, der Sphinx. Friedrich Josef starb früh am 20. März 1877 in Breslau.
Ernst Dietrich Wilhelm Ahrens Basch wurde am 21. November 1838 geboren, er war Zauberkünstler und Zauberhändler. Der „Professor der Magie und Physik“ war der zweite der vier Basch-Brüder. Er reiste äußerst erfolgreich mit Dioramen und Geisterbildern. Zu seinen Illusionen gehörte u. a. „Die Likörfabrik“, „Der verzauberte Vogelkäfig“, ein Enthauptungstrick, Verwandlungen und physikalische Experimente. Seine erste Vorstellung gab er am 20. Oktober 1860 im Saal des Künstlervereins in Bremen. Um 1870 zeigte er den „Goldfischfang“ und den Wunderspringbrunnen.
In den späten 1860er-Jahren reiste er mit seinem „Cagliostro-Theater“, für das er 1872 in Holland einen transportablen Theaterbau aus Holz, gedeckt mit verzinktem Eisenblech, bauen ließ, der 44 m lang, 16 m breit und 8 m hoch war und 1600 Plätze hatte; zu seinem Transport wurden zwei Schiffe, bzw. 15 Eisenbahnwaggons gebraucht. Im Jahr 1887 gab er im gleichen Bremer Saal, indem er seine Karriere begonnen hatte, seine letzte Vorstellung. Er gründete darauf als einer der ersten in Deutschland eine Firma für Herstellung und Vertrieb von Zauberapparaten in Hannover, Nienburger Straße, die, wie es in einem Inserat hieß, in ihren 22 Salons (Schau-Räumen) ständig 5000 Apparate ausstellte. Einer seiner prominenten Kunden war Ludwig Bellachini-Strack.
Ernst Basch starb am 24. Januar 1909, das Geschäft wurde von seinem Schwager Hermann Mellini (17. Dezember 1843 – 25. August 1923) übernommen. Der verkaufte es im Jahr 1918 an Reinhold Pfalz aus Leipzig. Der dritte Bruder, Carl Heinrich Basch, zog mit einem Fantasie-Theater durch Niedersachsen. Er bewarb seine Vorstellungen als „Moderne Salon-Magie, mit Physik und Musik sowie galvanische und elektrische Experimente“. Carl Heinrich starb am 11. Juni 1876 mit nur 35 Jahren in Windschoten, Niederlande. Der vierte Bruder Friedrich war als Zauberkünstler viel mit dem Zirkus „Carré“ unterwegs.
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