Abbildungen: Würfelurne von Frank Grottenthaler, Erle schwarz lackiert, Höhe: 105 mm, Durchmesser Öffnung: 60 mm, mit 6 Würfeln, 2023. Auszüge zur Würfelurne aus dem Buch: Die Zauberkunst aller Zeiten und Nationen von Carl F. Leischner, Ilmenau, 1831

Auf der Suche nach Beschreibungen zu einer Würfelurne wird man in der Zauberliteratur kaum fündig. Es handelt sich um ein Gefäß, mit dem man mit zwei oder drei Würfeln eine Vorhersage machen kann. In alten Zauberkästen ist dieses Kleinod der Close-Up-Zauberei noch zu finden. Diese „Urne“ besteht aus zwei Teilen, dem unteren Teil, in dem sich Würfel mit der vorhergesagten Augenzahl befinden und der obere Teil, er ist abnehmbar, in den man durch eine Öffnung die Würfel hineinwirft. Eine kurze Beschreibung findet man in dem Buch Non Plus Ultra, Band Nr. 3A, von Magic Christian auf Seite 56. Hier wird dann auch das Trickprinzip kurz angedeutet; die Würfel bleiben im Oberteil der Urne festgeklemmt. Man muss nur darauf achten, dass sie nicht „klappern“. Eine einfache, aber sehr wertige Ausführung bietet aktuell Frank Grottenthaler aus Nürnberg an. Aus Erle gefertigt ist die Urne schwarz lackiert. Im oberen Teil ist eine Scheibe eingesetzt, die verhindert, dass die von oben eingeworfenen Würfel in den unteren Teil gelangen.

Auf der Suche nach einer Beschreibung wird man in dem Buch „Die Zauberkunst aller Zeiten und Nationen“ von Carl F. Leischner fündig. In seinem Buch aus dem Jahr 1831 beschreibt er auf drei Seiten die Funktionsweise einer Würfelurne. Es gibt dazu auch eine Zeichnung im Buch, allerdings ist diese in einer online frei verfügbaren Buchausgabe nicht enthalten. Eine Abbildung findet man in der MAGIE aus dem Jahr 2007. Volker Huber merkt in seinen Ausführungen an, dass die Würfelurne in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erdacht wurde. Er beschreibt dort eine weitere Tricktechnik mit einem Schiebemechanismus. Es ist interessant, dass Huber vermutet, die Würfelurne sei mehr für den häuslichen Gebrauch ersonnen worden und sie somit Einzug in die Zauberkästen der damaligen Zeit gefunden hat.

Quellen:
MAGIE, 87. Jahrgang (2007), Die Würfelurne, Volker Huber, Seite 102 und 104.
Die Zauberkunst aller Zeiten und Nationen, Carl F. Leischner, Ilmenau, 1831, Seite 206.
Non Plus Ultra, Band 3A, Magic Christian, Forcieren der Zahl 3 oder 7, Seite 56.
Frank Grottenthaler, http://www.holz-grottenthaler.com/