In Japan findet eine Gemäldeausstellung statt. Vier berühmte Gemälde sollen dort gezeigt werden. Für den sicheren Transport kommen alle Gemälde in eine Transportkiste. Durch einen Tipp ist die Polizei auf einen vermeintlichen Diebstahl der Gemälde gestoßen. Ein Zuschauer übernimmt die Rolle eines Spezialagenten. Ihm wird eine Kassette mit den Steckbriefen von vier potenziellen Verdächtigen übergeben. Der Zuschauer (Agent) soll den Transport überwachen. Bei der Ankunft in Japan am Ausstellungsort wird die Kiste geöffnet. Man findet nur noch leere Rahmen vor. Die Bilder wurden „fein und sauber“ aus ihnen herausgeschnitten. Wird nun die Kassette mit den Steckbriefen geöffnet, sind diese verschwunden und die vier Gemälde werden sichtbar. Es stellt sich also heraus, dass der Spezialagent (Zuschauer) der wahre Dieb war.

1. Version aus dem Jahr 1982
Die erste Version dieses Kunststücks wurde von Tony Lackner (interne Produktionsnummer 2) gefertigt. Erstmalig wurde es beim 1. Magischen Happening der Zauberzentrale München im Jahr 1977 gezeigt. Im November 1979 führte es Eckhard Böttcher im bayerischen Fernsehen, in der Sendung „Magisches Intermezzo“ vor. Im QUELLEN: Zauberbrief Nr. 2 aus dem Jahr 1982 (Februar) wurde der Gemäldediebstahl im Rahmen der Firmenwerbung in der Zauberbutike erstmals angeboten. Die Kiste war aus Kunststoff gegossen, die Gemälde waren Abziehbilder. Zum Lieferumfang gehörte eine Kartenkassette zur Aufnahme der Fotos der Diebe und Gemälde.

2. Version aus dem Jahr 2007
Bei dieser Version (von Eberhard Bärmann gefertigt) war die Transportkiste aus Holz gefertigt und es wurden 4 Staffeleien (Anregung durch Punx in seinem Buch „Abschiedsvorstellung“) mitgeliefert. Die Kartenkassette war einer mit Leinen bezogenen Mappe (Himber Wallet) gewichen. Mitgeliefert wurden auch Zertifikate für jedes Bild. Beworben wurde diese Ausführung im Zauber-Telegramm 2007/9 der Zauberbutike aus dem November 2007.

3. Version aus dem Jahr 2013
Bei dieser „Deluxe-Ausgabe“ (von Eberhard Bärmann gefertigt) wurde die Geschichte in die USA verlegt, vorher spielte sie in Japan. Die Mappe wurde nun als „FBI-Akte“ ausgegeben, mit Magnetverschluss und die Bilder (Illustrationen) der Diebe waren nun farbig gestaltet. Zusätzlich gab es für die Kiste farbige Aufkleber, man konnte sie so etwas dekorieren. Die Staffeleien waren von der Vorgängerversion erhalten geblieben, die Bilderrahmen waren nun in goldener Farbe. Diese Version wurde in der Zauberbutike angeboten, unter der Leitung von Philipp Saller.

4. Version – Unbekannt
Bisher waren vielen Zauberkünstlern sicherlich nur die ersten drei Versionen bekannt. Bei dieser Ausführung handelt es sich um eine Bühnenversion, die Bilderrahmen sind 18 x 24 cm groß und mit Glimmer dekoriert, die Kartenkassette ist 23 x 30 cm groß, in Gelb gehalten und die Aufbewahrungskiste für die Bilder ist 21 x 26 cm groß. Dieses Kunststück ist jetzt mindestens zwei Mal über die Verkaufsplattform EBAY verkauft worden und befindet sich jetzt in meinem Besitz. Mitgeliefert wird zudem noch eine Lupe. Die gelbe Kassette könnte von der Firma Klingl stammen. Schaut man sich die Bildmotive an, kann man vermuten, dass diese Ausführung nicht aus Deutschland stammt, auch deswegen, weil das Bild des Diebes mit englischem Text unterlegt ist. Allgemein sind die Bilder eher etwas primitiv dargestellt.

Die mitgelieferten Beschreibungen
Aufgrund der mitgelieferten Beschreibung der Zauberzentrale München, sie stammt aus dem Jahr 1979, habe ich Harold Voit von der Zauberzentrale angeschrieben und dort nachgefragt. Er kannte die Ausführung nicht, hatte aber die Vermutung, dass es sich um eine Bastelarbeit aus der ehemaligen DDR handeln könnte. Beigelegt war eine weitere Beschreibung mit einer Kurzerklärung des Kunststücks, die Firma auf dem Blatt nannte sich „Amun Magic“. Dazu findet man im Internet keinerlei Angaben.

Nachtrag vom 10. November 2022: Das Kunststück ist in einem Katalog der Firma Hummel Magie abgebildet. Vermutlich wurde es dort auch gefertigt.