Hans Hermann Hander (1898 – 1967) arbeitete als Schauspieler in kleinen Theatern. In dieses Metier wurde er von Gerhard Frankoni eingeführt. Er wurde dann in einem kleinen Zirkus als Geschäftsführer eingestellt, hier lernte er „Rudolfini“ kennen, der sein Lehrmeister wurde. Im Alter von 26 Jahren trat er als Manipulator mit Münzen, Zigaretten und Fingerhüten auf. Sein Paradekunststück zeigte er mit einer aus dem Publikum ausgeliehenen Uhr. Er ließ sie vor den Augen der Zuschauer verschwinden und sie fand sich plötzlich in der Tasche des Eigentümers wieder. Dasselbe machte er mit einer ausgeliehenen Krawatte, er zerschnitt sie zum Entsetzen des Zuschauers und restaurierte sie wieder. Es ist schon erstaunlich, wie er dieses Problem löste. Er hatte sich vorab eine große Menge Krawatten gekauft und suchte sich vor der Vorstellung einen passenden Zuschauer aus. Einer seiner Freunde war Fredo Marvelli. Der Zauberkünstler „Ingo“ (Rudolf Heindl) setzte ihn sogar als Universalerben ein.
Als „Halbjude“, seine Mutter war Jüdin, bekam er, währen der Nazizeit, keine Auftrittserlaubnis. Ihm blieben ab 1933 nur noch kleinere Auftritte. Um seine Familie zu ernähren, musste er Handlangerdienste ausüben. Im August 1934 wurde er durch die Unterstützung von Herbert Meyer, dem Inhaber eines Zwickauer Herrenmodegeschäftes, in den „Magischen Zirkel Zwickau“ aufgenommen. Als das Archiv der Nazis mit den Arier-Nachweisen durch Bomben beschädigt wurde, konnte er mit viel Glück eine Auftrittserlaubnis bekommen. Als Gegner des Nationalsozialismus versuchte er sich vor der Einberufung zum Militärdienst zu drücken. Dies gelang ihm, aber er musste fliehen. Nach dem Krieg engagierte er sich in der neu gegründeten DDR.