Professor Hoffmann (Angelo John Lewis) war ein Rechtsanwalt und Autor von Zauber- und Spielebüchern. Er wurde am 23. Juli 1839 in London geboren, verstorben ist er am 23. Dezember 1919. Als Autor schrieb er anfangs Artikel in dem Jugendmagazin „Every Boy’s Annual“. Im Jahr 1876 fasste man diese Artikel zusammen, es entstand das Buch „Modern Magic“. Es ist zu vermuten, dass er unter dem Pseudonym „Professor Hoffmann“ seine Bücher geschrieben hat, weil er dem Vorwurf des Trickverrats entgehen wollte. Insgesamt erschienen in dieser Serie vier Bücher im damals renommierten „Routledge-Verlag“. Das erste Buch „Modern Magic“ erschien im Jahr 1876, es folgten die Bücher „More Magic, 1890“, „Later Magic, 1903“ und „Latest Magic, 1918“. Im Jahr 1911 gab es noch eine erweiterte Ausgabe von „Later Magic“. Die ersten beiden genannten Bücher sind ein Muss für alle Zauberfreunde, die sich für Trickbeschreibungen der damaligen Zauberapparate interessieren.

Die Qualität der letzten beiden Bände reicht nicht an die vorherigen heran. Meines Erachtens gibt es kaum etwas Vergleichbares auf dem internationalen Buchmarkt. Ich beziehe mich bei meiner Besprechung auf die digitalen Buchversionen, man findet heute aber auch noch einige Paperback-Versionen im Buchhandel. Eine kleine Anmerkung: Wer der englischen Sprache nicht mächtig ist, findet viele der beschriebenen Apparate aus diesen Büchern auch in den Zeitschriften „Zauberwelt“ und „Zauberspiegel“ sowie im Buch „Moderne Salonmagie“ von Carl Willmann aus dem Jahr 1891. Lesen Sie hierzu auch die Buchbesprechung im Heft Nr. 3. Bezugnehmend auf das Buch „Modern Magic“ finden Sie den Inhalt in folgende Kapitel unterteilt: Einleitung, generelle Grundlagen mit Spielkarten, Kartentricks mit normalen Spielkarten, Kartentricks mit speziellen Karten, Kartentricks mit Apparaten, Münzenkunststücke, Münzenkunststücke ohne Apparate, Münzentricks mit Apparaten, Kunststücke mit Uhren, Tricks mit Ringen, Kunststücke mit Tüchern, Tricks mit Dominosteinen und Würfeln, Becherspiel, Ballkunststücke mit Apparaten, Tricks mit Hüten, verschiedene Zauberkunststücke, Bühnenmagie, abschließende Bemerkungen.

Im Anhang werden dem Leser weitere Informationen, u. a. zu Marionetten und der Salonmagie, vermittelt. Lernen Sie im Bereich Kartenkunst die Funktionsweise verschiedener Trickkarten (z. B. Klappkarte), eines Kartendegens, einer Rising-Card Houlette, einer Karten-Kassette und einer mechanischen Kartenbox kennen. Grundtechniken im Umgang mit Münzen werden genauso beschrieben, wie Münzentricks mit Streichholzschachteln, einem Salzstreuer, Münz-Pokalen, dem Davenport-Kabinett und Tüchern. Zu finden sind in diesem Buch unzählige Apparate, von denen ich nur einige auflisten möchte. Uhrenkiste, verschiedene Ausführungen der Kugelbüchse, Morison Pill Box, Vogelkäfig aus Hut, der Kuchen- oder Puddingtrick, Welsh Rabbit Topf, der Reis und Orangen Trick, die magische Mühle, die Drawer Box in unterschiedlichen Versionen, magische Vasen, Erscheinen eines Blumenstraußes, unerschöpfliche Flasche, verschiedene Kunststücke mit Flaschen und Flüssigkeiten.

Diese Buchreihe ist für Recherchen zu Zauberapparaten sehr wertvoll und durch das Alter der Bücher findet man darin auch Informationen zu Apparaten, die heute kaum noch einer kennt.