(Auf dem Foto sind zu sehen von links nach rechts) 1. Reihe: Gaston-Kastner, von Kalnassy, Hertwig, Heinz Jacobi, Conradi Horster, J. Schmidt, Drevenstedt, Benno Pantel 2. Reihe: Faborsky, Milde, Engelberg, Lensch, Hahn, Adolfi, Hennig, Nagel, Peters 3. Reihe: Voege, Wink, Vermehr, Vahldieck, Richard Pannwitz, Winter, Osthushennrich, Oehlrich, Herte
 

Nach dem 1. Weltkrieg trafen sich in vielen Städten kleine Gruppen von Zauberkünstlern, um ihr Hobby wieder zum Leben zu erwecken. Diese Gruppen, meist mit weniger als 10 Leuten, waren aber zu klein, um größere Aktivitäten zu organisieren. Conradi Horster erkannte dies sehr früh und fasste den Entschluss, etwas für all‘ die Zauberer zu tun. Unermüdlich arbeitete er daran, eine neue Zaubervereinigung ins Leben zu rufen – die „MAJA“. Horster war die erste Adresse, wenn es darum ging, sich Zauberapparate zu beschaffen und so konnte er viele Interessenten für die „MAJA“ gewinnen. Am 8. Mai 1924 war es dann soweit. Es gab viele Ortsgruppen, so in Wien, Dresden, Stettin, Düsseldorf und Frankfurt. Gründungsmitglieder waren u.a. Benno Pantel (27. Juni 1894 – 20. Januar 1967) und Heinz Jacobi (21. April 1902 – 7. April 1976). Eine Konkurrenz zwischen dem Magischen Zirkel und der „MAJA“ gab es eher nicht, da viele Zauberer in beiden Vereinigungen Mitglied waren. Als 300. Mitglied konnte dann bei einem Treffen in Wien Horace Goldin gewonnen werden. Auch Ernest Thorn war schon Mitglied der „MAJA“ sowie ein gewisser Siegbert Jaks, ein brillanter Vorführer, bekannt geworden unter seinem Künstlernamen „Stanley Jaks“. Dies zeigt das Niveau des Vereins.

 

In der „MAJA“ wurde die Salonzauberkunst gepflegt, leider konnte Conradi Horster, bedingt durch ein Augenleiden, nicht mehr aktiv zaubern. Er hat aber immer bereitwillig einige seiner Zauberapparate zur Verfügung gestellt. Auf Grund des Leidens konnte er die Vereinigung auch nur wenige Jahre leiten. Der letzte Vorsitzende war Paul Neumann. Die „MAJA“ löste sich am 13. Dezember 1929 auf, wobei Maldino in einem Bericht in der Magie schrieb, dass die „MAJA“ noch bis etwa 1931 existierte… Bemerkenswert ist auch eine Schilderung von Maldino, wonach bei einem Treffen jemand ein Kunststück erklären wollte – sogleich aber mit einer Glocke zurecht gewiesen wurde, mit der Bemerkung, doch bitte kein Kunststück zu erklären, weil dies gegen die Statuten verstoßen würde. Was für eine Zeit. Ab Januar 1925 bis zum April 1929 brachte man nur für Mitglieder die „Magische Rundschau“ heraus, ein Vereinsorgan um alle Mitglieder auf den neusten Stand der Zauberszene zu bringen.

 

Die Magische Rundschau

Zwischen Januar 1925 und April 1929 erschien die „Magische Rundschau“. Sie wurde von der Zaubervereinigung „MAJA“ veröffentlicht, nur für Vereinsmitglieder. Sie erschien zuerst bis Juni 1926 und dann wieder von Juni 1927 bis April 1929. In den Monaten dazwischen erschien sie als Rubrik in der Zauberzeitschrift „Zauberspiegel“. Die mir vorliegende Ausgabe, Heft Nr. 6 des 1. Jahrgangs hat 8 Seiten und beschäftigt sich ausschließlich mit der 1. Generalversammlung der Vereinigung Maja. Im Heft wird darauf hingewiesen, dass die Vereinigung „Maja“ ein Jahr nach ihrer Gründung etwa 250 Mitglieder hatte. Weiterhin ist zu lesen, dass als Gast kein geringerer als Ernest Thorn anwesend war. Auf der letzten Seite sind ein Kassenbericht und eine Bilanz des Vereins abgebildet. Insgesamt sind 34 Hefte mit 332 Seiten erschienen.