Handwerker aus Leidenschaft

Mit 52 Jahren hat sich François Danis heute einen Namen in der Zauberszene gemacht. Die letzten 18 Jahre verbrachte er mit der Herstellung von hoch qualitativen Close-Up Kunststücken. Bevor er sich entschloss, von seiner Leidenschaft für Holz zu leben, war er als Logistikmanager in einem französischen Unternehmen beschäftigt. Dann kam der Tag, an dem er sich entschloss, den Beruf an den Nagel zu hängen. Heute restauriert er alte magische Requisiten für Sammler und klassische französische Möbel des 18. und 19. Jahrhunderts. Die Leidenschaft für das Tischlerhandwerk hat er von seinem Großvater, wie er stolz auf seiner Internetseite anmerkt. Dabei nutzt er heute noch die vom Großvater benutzten Werkzeuge wie Sägen, Meißel und Maschinen.

Zum ersten Mal kam er im zarten Alter von sechs Jahren mit der Zauberkunst in Kontakt. Er hatte zu Weihnachten einen Zauberkasten geschenkt bekommen. Auf diese Art und Weise haben viele Künstler die Leidenschaft zur Magie entdeckt.

Ich entdeckte François durch Zufall bei Facebook und zwar nur deshalb, weil ich vorher eine Freundschaftsanfrage an Michael Baker geschickt hatte, der gleichwohl ein toller Handwerker ist. Ich hatte zwar auf der Seite von Andy Martin (martinsmagic.com) schon von François gelesen, aber erst über Michaels Facebook-Seite hatte ich Kontakt zu ihm aufgenommen. Und ich habe sogleich bei ihm das Kunststück der „Wandernden Mumie“ in der Close-Up Version bestellt. François fertigt die Kunststücke nur auf Anfrage, einen Lagerbestand hat er nicht. Als Käufer kann man sich in einem gewissen Rahmen die Optik eines Kunststücks selbst aussuchen. Bei der Farbe und den aufgeklebten transparenten Abziehbildern macht François dem Käufer einige Vorschläge. Wer macht so etwas schon? Wer solche Exponate sammelt, sollte sich unbedingt bei Youtube den Kanal von François Danis ansehen. Dort führt er seine Kunststücke selbst vor. Die Preise für seine Exponate sind nicht zu hoch, man bedenke, hier ist ein Meister seines Faches am Werk und für diese Sammlerstücke muss man halt etwas tiefer in die Tasche greifen.

François Danis lebt in der französischen Gemeinde Herzeele, mit etwas mehr als 1.500 Einwohnern ein kleiner, beschaulicher Ort im Département Nord in der Region Hauts-de-France. Auf seiner Webseite schreibt er, dass ihn die Arbeiten von Eddy Taytelbaum, Toni Lackner, Herbert Martin Paufler, Alan Warner, Clarence Miller und seinem Freund Willi Wessel faszinieren, weil die Arbeiten „seiner Vorbilder“ genial sind. Alle haben eines gemeinsam: Mit „Love & Passion“, viel Liebe zum Detail, Charme und genügend Herzblut erschaffen Sie wahre Meisterwerke, die fast schon eine Seele haben. Für François muss ein Kunststück nicht nur ansprechend in seiner Optik sein, vielmehr soll man erkennen, dass die erschaffenen Apparate eine Art Magie ausstrahlen.

Wie es ihm in der Corona-Krise ging sieht man daran, so teilte mir François mit, dass er einige Auftragsarbeiten nicht durchführen konnte und zeitlich nach hinten verlegen musste. Sein Holzlieferant in Belgien konnte schlichtweg nicht liefern, weil die Grenzen geschlossen waren.