Michael Baker & The Magic Company

In den USA nennt man Handwerker „Craftsman“, Menschen die ein Handwerk beherrschen und einen von ihnen möchte ich den Lesern hier vorstellen. Wenn man sich die Fotos der Zauberexponate anschaut, die er entworfen und hergestellt hat, geht einem das Herz auf. Am liebsten hätte ich sie alle im Schrank stehen. Auf Michael Bakers Internetseite, die etwas schlicht daherkommt, kann man sich viele seiner Arbeiten anschauen und auch kaufen. Zudem findet der interessierte Hobbyzauberer einige Videos auf seiner Webseite, in denen die Kunststücke vorgeführt werden. In meinem Buch „Magical Devices“ habe ich bereits über seine Arbeit berichtet. Ich möchte meine Ausführungen hier aber auch allen zugänglich machen, die mein Buch nicht besitzen. Zudem möchte ich hier einige weitere Aspekte zu seiner Arbeit mit einfließen lassen, die im Buch nicht erwähnt werden. Schade ist, dass sein Name hier zu Lande kaum bekannt ist, weder in bekannten Internet-Foren, noch in der deutschsprachigen Literatur. Zumindest habe ich über ihn nur etwas auf seiner Internetseite gefunden.

Natürlich hat Michael die meisten Kunststücke nicht selbst erfunden, die er baut. Er muss allerdings genügend Erfahrung haben, um diese schönen Requisiten nach vorhandenen Bauplänen nachbauen zu können. Wer bei ihm etwas kaufen möchte, muss ihm zuerst eine E-Mail schreiben. Da er einige Zauberapparate nur in kleinen Stückzahlen produziert, sollte man vorher anfragen, ob etwas vorrätig ist. Laut Michaels Informationen geht die Gründung seiner „Magic Company“ bis in die frühen 1960er Jahre zurück. In dieser Zeit begann er sich für die Zauberkunst zu interessieren und bis heute hat ihn die Zauberei nicht wieder losgelassen und er entwickelte sich stetig weiter. Er ist nicht nur Zauberkünstler, sondern er erfindet auch neue Effekte und baut viele Kunststücke in hoher Qualität selbst. Über 25 Jahre hinweg hat er seine Art der Zauberkunst immer wieder verfeinert, dies bei Auftritten in Restaurants und Nachtclubs. Er hat vor fast jedem Publikum an den unterschiedlichsten Orten gezaubert. Dabei hat er gelernt, mit dem Publikum umzugehen und er erschafft auf der Bühne Magie und unterhält das Publikum vortrefflich. Geboren wurde Michael Baker am 22. Februar 1956 in Galesburg, Illinois. Mit 7 Jahren bekam er zu Weihnachten den obligatorischen Zauberkasten geschenkt. Sein Onkel Kurt zauberte auch und schickte Michael einen Versandkatalog der Zauberfirma „The Magic Center“. Mit diesem Katalog bekam Michael das Kunststück „Multiplaying Billiard Balls“ – den Chikagoer Billiardball Trick, der aus Deutschland stammte, mitgeschickt. Er übte jeden Tag.

In seinen jungen Jahren hatte Michael rund um das Elternhaus Sachen wie Zigarrenkisten, Tücher und Papier aufgesammelt und daraus Zauberkunststücke gebastelt. Während der High-School Zeit zog die Familie nach Birmingham, Alabama um. Später lernte er dann den Umgang mit Werkzeugen um sich seine Utensilien aus Holz selbst zu bauen. Dann zog es ihn wieder in seine alte Heimat in Illinois zurück. Heute baut er hochwertige Zauberapparate, allerdings in nur kleineren Auflagen, dafür aber mit höchster Perfektion. Er folgt damit einer Tradition, die schon Jack Hughes bekannt gemacht hat. Klasse statt Masse. Natürlich werden für diese Apparate andere Preise erzielt. Diese Zauberapparate wurden bis zum Jahr 2003 unter dem Namen „The Little Shop of Magic“ und dann unter dem Namen „The Magic Company“ verkauft. Im Jahr 1986 zog er zurück nach Birmingham.

Die „Magic Company“ verbindet die Herstellung von Zauberapparaten mit dem Ausrichten von Veranstaltungen. Michael Baker plant eine Reihe unterschiedlicher Shows, dabei ist er sein eigener Event-Manager und gleichzeitig können sich Zauberkünstler darauf verlassen, dass sie bei Michael Baker hochwertige Zauberapparate kaufen können. Zudem hält er Seminare vor Hobbyzauberern ab. Für seine Bühnenzauberei setzt er seine lustigen, einzigartigen und originellen Eigenkreationen ein. Seine Leidenschaft aber gilt der Rekonstruktion von Zauberapparaten aus der Viktorianischen Zeit. Seine originellen Kreationen findet man u. a. in 2 Artikeln in der Fachzeitschrift „Linking Ring“ wieder. In der Ausgabe Juni aus dem Jahr 2002 und in der Ausgabe März aus dem Jahr 2003.