Foto: Von Links nach rechts: Dell O’Dell, Bess Houdini, Mona Loretta Miller
Viel zu wenig blicken wir auf Frauen, die in der Zauberkunst tätig waren. Es geht nicht nur um die Assistentin eines Zauberkünstlers, Frauen selbst standen in den vergangenen Jahrhunderten auf den Bühnen dieser Welt und unterhielten ihr Publikum.
Als Assistentin von Charles Bertram ist hier Mademoiselle Patrice (Augusta Patrizia De Rella, 1863 – 1927) zu nennen. Adele Rhindress, 1930 geboren, assistierte Harry Blackstone Sr. zwischen 1947 und 1950. Arla Gay Blevins, 1949 geboren, war die 3. Ehefrau von Blackstone Jr. und assistierte am Anfang ihrer Karriere Orson Welles (1915 – 1985) und anderen Künstlern. Barbara Anne de Mello, geboren 1942, war Zauberkünstlerin und Assistentin von John Calvert. Joan Spina (1953 – 2014) wurde im Jahr 1985 von David Copperfield als Tänzerin und Assistentin für seine Shows engagiert. Sie arbeiteten elf Jahre zusammen.
Mona Loretta Miller (1914 – 2018) wurde 104 Jahre alt und war lange Zeit die Assistentin von Dante (Harry August Jansen, 1883 – 1955). Da sie minderjährig war, übernahm Dante die Vormundschaft. Sie blieb bis 1955 der Show treu und wurde lange Zeit als eine der schönsten Frauen der Welt bezeichnet. Adelaide Herrmann (Adelaide Scarcez, 1853 – 1932) wurde auch „Mademoiselle Addie“ genannt und war lange Zeit die leitende Assistentin von Alexander Herrmann. Im Jahr 1875 heirateten die beiden. Beatrice Weiss (1875 – 1943) ist uns besser bekannt als Bess Houdini. Sie heiratete Harry Houdini im Juli 1894 und war auch seine Assistentin.
Anneliese Voss (1918 – 1985) kennen wir als „Gloria“ und sie war die Bühnenpartnerin von Kalanag (Helmut Schreiber, 1903 – 1963). Margaret Barclay (1886 – 1978) war Balletttänzerin und heiratete im Jahr 1907 Carl Rosini (Jakob Rosenzweig, 1885 – 1969). Bis zu seinem Rückzug im Jahr 1948 war sie seine Assistentin. Mary Ann Ford (1868 – 1944) ist uns besser bekannt als „Mercedes Talma“. Sie war verheiratet mit Servais Le Roy. Sie selbst trat auch alleine auf und wurde als „Queen of Coins“ bekannt. Rita Hayworth (Margarita Carmen Cansino, 1918 – 1987) war eine viel beachtete Tänzerin, später auch die Assistentin und Ehefrau von Orson Wells.
Peggy Lauder (Olga Gantz, 1908 – 1960) assistierte ab 1924 ihrem Onkel John Olms (Richard Lischke, 1880 – 1955). Sie war auch eine eigenständige Zauberkünstlerin und war sehr begabt, was Manipulationen anging. Hauptsächlich zeigte sie Kunststücke mit Tüchern und Fingerhüten. Dabei ließ sie sich die Augen verbinden. Tommy Atkins (Ruth A. Buckley, 1922 – 2000) war eine eigenständige Künstlerin. Sie war Zauberkünstlerin und Bauchrednerin. In den späten 1940er Jahren hatte sie eine eigene Fernsehshow.
Anna Eva Fay (Anna Eva Heathman, 1851 – 1927) war eine amerikanische Mentalistin und Spiritistin. Sie und ihr Mann Henry Melville Fay wurden zwar als Scharlatane entlarvt, sie konnte aus diesem Umstand aber immer noch Kapital schlagen. In ihren späteren Darbietungen zeigte sie auch das „Tanzende Taschentuch“, das Nevil Maskelyne (1862 – 1924) erfand. Eine der berühmtesten Zauberkünstlerinnen war Dell O’Dell (Nell Newton, 1897 – 1962). Ihre Karriere begann bei ihrem Vater, der eine Schaubude betrieb. Dort zeigte sie als „Kraftmensch“, wie man ein Sofa auf dem Kinn balancierte. Zwischen 1930 und 1950 war sie eine sehr bekannte Comedy-Zauberkünstlerin. Sie trat auch als eine der ersten Künstlerinnen im Fernsehen auf. Als „Queen of Magic“ ging sie in die Zaubergeschichte ein.