Harry Scharlach (1907 – 1985) wurde in Halle an der Saale geboren. Zwischen 1922 und 1926 erlernte er das Handwerk des Drehers. Nach seinem Abschluss fand er aber keine Arbeit und so nahm er die Hilfe seines Onkels Fred Scarlett an und zauberte in seiner Jahrmarktbude. Im Jahr 1928 vermittelte ihn eine Künstleragentur an ein Kabarett-Theater in Halle. Hier lernte er seine spätere Frau Charlotte Spiegel kennen, die als Tänzerin engagiert war. 1930 konnte er dann sein Können im „Battenberg-Varieté“ in Leipzig unter Beweis stellen.

Vier Jahre später zeigte er dann seine berühmte Zaubernummer „Spiel mit Brasil“. Als Nichtraucher zauberte er mit brennenden Zigarren. In seinem Programm zeigte er auch den „Milchglastrick“, den „Chicagoer Billardballtrick“, „Tuch in Ball“, ein „Zauberstaberscheinen“, das „Zeitungszerreißen“ und den „Talerfang“. Der Weg in viele Varietés Europas war nun geebnet.

1941 musste er zum Militär und diente in Frankreich, Afrika und Russland. Hier konnte er sein Können gegenüber seinen Kameraden beweisen. Im Mai 1945 geriet er in russische Gefangenschaft, hatte aber Glück und wurde zwei Monate später entlassen. Nach dem Krieg war der Wunsch nach Zerstreuung groß und so konnte er viele neue Engagements wahrnehmen. 1966 starb seine Frau und er war auf der Bühne auf sich alleine gestellt. Ende der 1960er Jahre kamen zwei neue Kunststücke hinzu. Er produzierte aus einem leer gezeigten Zylinderhut einen Telefonhörer nach dem anderen und er zeigte eine Bierglasproduktion. 1978 feierte er sein 50-jähriges Bühnenjubiläum.