
Goma (Martin Gottwald Neubert), © Zauberarchiv Jens-Uwe Günzel
Martin Gottwald Neubert (1896-1964) wurde in Chemnitz geboren. Sehr früh war er durch verschiedene Krankheiten zum Invaliden geworden. Beruflich war er Techniker für Telegraphen gewesen. Seine bescheidene Rente besserte er durch die Herstellung von Zauberrequisiten auf, die er an seine Zirkelmitglieder weitergab. Nach dem 2. Weltkrieg zog er in die Domstadt Köln, wo er im Februar 1964 starb. Hier wurde er Berufszauberkünstler und spielte in bekannten Häusern. Der große Durchbruch blieb ihm aber versagt. Eines seiner Programme hieß „Von allen Seiten Seide“. Er hatte sich auf Tücher spezialisiert, zeigte aber auch den „Milchglastrick“, das „Silk-Wonder-Kästchen“, den „Persiltrick“ und den „Milchkrug“. In Fachkreisen war er für seine durchdachten Kunststücke und Routinen bekannt, jederzeit pflegte er auch seine Zauberrequisiten. Ein besonderes Augenmerk galt aber seiner „Goma-Flasche“. Diese Flasche wird von allen Seiten vorgezeigt, anschließend gießt der Künstler daraus Wein in ein Glas. Dann zieht er ein großes Tuch daraus hervor. Dies wird mehrmals wiederholt. Die Flasche besteht aus Metall und ist durch eine mittig angebrachte Scheidewand unterteilt, die am Boden der Flasche angelötet ist. Das äußere Erscheinungsbild der Flasche ist täuschend echt gebeizt und mit einem Etikett versehen. In eine Kammer kommt der Wein, in die andere die Produktionsmittel. Durch seine Krankheit musste er seinen Beruf im Jahr 1963 aufgeben. Er verkaufte alles, bis auf seine geliebte „Goma-Flasche“. Diese schickte er an seine Tochter mit der Bitte, sie in einer Vitrine zu seinem Gedenken auszustellen. Bei einer Notoperation an der Galle versagte sein Herz.